CDU. Christlich? Demokratisch? Unkenntlich!

Die CDU war einmal das Rückgrat der politischen Mitte. Sie war eine Partei, die zusammenführte, die für Rechtsstaatlichkeit, für Verlässlichkeit und für christliche Werte stand: Nächstenliebe, Verantwortung, Maß und Mitte. Viele Mitglieder haben sich ihr genau deshalb angeschlossen. Doch diese CDU gibt es kaum noch.


Heute reiht sich Fehltritt an Fehltritt – und das nicht am Rand, sondern mitten in der Spitze. Julia Klöckner, Bundestagspräsidentin, vergleicht seriösen Journalismus der „taz“ mit einem rechtspopulistischen Hetzportal und tritt zugleich bei dessen Geldgebern auf. Philipp Amthor beschäftigt einen rechten Burschenschaftler als Büroleiter. Alexander Dobrindt bricht bewusst geltendes Recht mit verfassungswidrigen Grenzkontrollen. Jens Spahn blockierte eine hochqualifizierte Verfassungsjuristin und verlor Milliarden Steuergeld in dubiosen Maskendeals. Carsten Linnemann spricht davon, Rentner würden „zu wenig arbeiten“, und kündigt einen „Herbst, der sich gewaschen hat“ an. Manuel Ostermann, stellvertretender Bundesvorsitzender, nutzt die Polizei als Sprachrohr für falsche Behauptungen über Asylbewerber.

Das sind keine Einzelfälle. Das ist kein Zufall. Das ist ein Muster. Und dieses Muster zeigt: Die CDU entfernt sich immer weiter von der politischen Mitte – und damit auch von ihrem eigenen Fundament. Unter dem schwarzen Anzug blitzt längst das Blau hervor.

Darum richtet sich diese Frage an jedes einzelne CDU-Mitglied: Ist das noch eure Partei? 

Wollt ihr ernsthaft mittragen, dass die CDU Schritt für Schritt ihre Werte verkauft, um am rechten Rand Stimmen zu fischen? Wollt ihr zusehen, wie das „C“ im Parteinamen zur bloßen Hülle wird, während christliche Soziallehre und Nächstenliebe in der Praxis kaum noch eine Rolle spielen? Wollt ihr, dass die CDU zur AfD 2.0 wird – oder habt ihr noch den Mut, gegenzusteuern?

Es geht nicht um Macht, nicht um Koalitionen, nicht um Wahlstrategien. Es geht um das Fundament. Es geht darum, ob die CDU eine Partei bleibt, die unser demokratisches Gemeinwesen schützt – oder ob sie selbst Teil des Problems wird.

Die Verantwortung liegt bei euch, den Mitgliedern. Ihr habt die Pflicht, in euren Ortsverbänden, Kreisverbänden und auf Parteitagen klarzumachen, dass dieser Kurs falsch ist. Ihr habt die Pflicht, eure Führung daran zu erinnern, was das „C“ bedeutet: Anstand. Verantwortung. Würde des Menschen. Schutz der Schwachen.

Wenn ihr schweigt, macht ihr euch mitschuldig. Wenn ihr zuseht, ohne einzugreifen, dann helft ihr mit, dass die CDU das wird, was sie angeblich bekämpfen will: ein Einfallstor für Populismus, Hetze und Spaltung.

Es ist Zeit, dass jedes Mitglied in sich hineinhört und ehrlich fragt: Ist das noch meine CDU? Oder ist es an der Zeit, aufzustehen und die Rückkehr zu den eigenen Werten einzufordern – bevor es endgültig zu spät ist?

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