Vom Zuschauer zum Kandidaten – mein Weg in den Wahlkampf


Moin! Ich bin Henning. 47 Jahre alt, Sales Assistant, verheiratet – und seit Anfang dieses Jahres Mitglied bei Die Linke. Für Die Linke kandidiere ich im Wahlbezirk 11 KiTa Hoppetosse. 🚩✊️

Hätte mir jemand im September 2024 erzählt, dass ich genau ein Jahr später mitten im Kommunalwahlkampf stehen würde, hätte ich wohl nur gelacht. Doch manchmal packt einen ein Moment so sehr, dass alles ins Rollen kommt. Für mich war das die Rede von Heidi Reichinnek zum Zustrombegrenzungsgesetz. Sie hat in mir ein Feuer entfacht – und ich wusste: Jetzt reicht’s mit Zuschauen, jetzt will ich selbst Politik machen.

Denn ich komme nicht aus der Politik, sondern aus dem Verkauf. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn am Monatsende die Luft dünn wird, wenn Schichten kippen, Löhne nicht mithalten und die Preise trotzdem weiterziehen. Ich kenne Kund:innen, die jeden Cent dreimal umdrehen. Das ist kein Randthema. Das ist Alltag. Und genau dieser Alltag gehört endlich ins Zentrum der Politik.

Mich treibt Gerechtigkeit – nicht als Schlagwort, sondern als Messlatte. Gerecht ist, wenn Pflegekräfte, Erzieher:innen, Fahrer:innen, Verkäufer:innen und all die Unsichtbaren bekommen, was ihre Arbeit wert ist: planbare Zeiten, sichere Löhne, Respekt. Gerecht ist, wenn Wohnen kein Luxus ist und Bus und Bahn so fahren, dass man ohne Auto durchs Leben kommt. Gerecht ist, wenn Kinder Chancen nicht erbitten müssen, sondern sie selbstverständlich haben.

Genauso treibt mich die Erfahrung, wie sehr Politik Vertrauen verspielen kann, wenn sie Probleme nur verwaltet, statt sie zu lösen. Ich habe zu oft erlebt, dass Menschen die Schultern zucken: „Bringt ja eh nichts.“ Genau da will ich widersprechen. Demokratie ist nichts, das von oben geliefert wird. Sie lebt davon, dass wir uns einmischen, Fragen stellen, Druck machen – freundlich, hartnäckig, faktensicher.

Und da gibt es für mich eine klare rote Linie: Antifaschismus ist nicht verhandelbar. Wer Menschen gegeneinander ausspielt, löst keine Probleme, er vergrößert sie. Ich will eine Gemeinde, in der Herkunft, Glaube oder Identität nie darüber entscheiden, wie man behandelt wird. Vielfalt ist kein Risiko, sie ist unsere Ressource: mehr Perspektiven, mehr Ideen, mehr Miteinander.

Deshalb Die Linke. Weil Klartext und soziale Politik zusammengehören. Weil es jemanden braucht, der sich nicht wegduckt, wenn Konzerne Rekordgewinne melden und gleichzeitig Tarifflucht zur Strategie wird. Weil ich eine Partei will, die sich zuerst fragt: „Was bedeutet das für die Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen – hier vor Ort?“

Und ja, es geht auch um Würde im Kleinen: um den barrierefreien Zugang zum Rathaus, um sichere Schulwege, um Treffpunkte für Jugendliche, um bezahlbare Räume für Vereine, um die Pflege der Spielplätze, um echte Bürgerbeteiligung, die nicht nur Protokolle sammelt, sondern Entscheidungen prägt. Politik fängt nicht in Berlin an. Sie fängt auf dem Marktplatz an, am Küchentisch, am Infostand.

Ich bin kein Berufspolitiker. Ich lerne. Ich höre zu. Und ich weiß: Ich werde nicht alles richtig machen. Aber ich werde für das Richtige streiten. Laut, unbequem, hartnäckig – und immer ansprechbar. Wenn etwas nicht passt, reden wir. Wenn etwas besser geht, versuchen wir es besser zu machen. Das ist mein Kompass.

Am 04. Mai 2025 haben wir daher mit acht Genoss:innen die Basisgruppe der Linken in Neuenkirchen im Kreis Steinfurt gegründet.

Von Beginn an war klar: Dieser Ort braucht eine linke Stimme. 🗣

Eine Stimme, die nicht kuscht.
Eine Stimme, die für soziale Gerechtigkeit kämpft.
Eine Stimme, die Antifaschismus, Solidarität und Menschenrechte nicht nur predigt, sondern lebt.

Laut, unbequem, hartnäckig. 🔥

Und was soll ich sagen? Wir haben in Rekordzeit geschafft, wovon wir am Anfang kaum zu träumen wagten: alle 13 Wahlbezirke mit Kandidat:innen besetzt. Vor 2025 gab es in Neuenkirchen keine Linke – null, nichts. Jetzt treten wir das erste Mal an. Den eigenen Namen auf dem Wahlschein zu lesen, ist komplett surreal. Aber es ist real. Und es fühlt sich verdammt gut an. Wir sind gekommen, um zu bleiben.

Doch all das ist nicht vom Himmel gefallen. Wir haben Abende und Wochenenden geopfert, Infomaterial entworfen, Gespräche geführt und gemeinsam Ideen geschmiedet. Wir haben an Infoständen gestanden und unzählige Gespräche mit Bürger:innen geführt. Wir haben diskutiert, zugehört, erklärt – manchmal geduldig, manchmal leidenschaftlich. Und je mehr wir uns gezeigt haben, desto klarer wurde: Wir sind nicht allein. Viele Menschen in Neuenkirchen sehnen sich nach einer linken Stimme, die Mut macht und nicht schweigt.

Natürlich machen wir uns nichts vor: Neuenkirchen ist seit Jahrzehnten tiefschwarz, die CDU dominiert hier jeden Wahlbezirk. Auch diesmal werden sie wieder vorne liegen. Doch wir haben die politische Landkarte verändert – und wir geben diesem Ort eine neue Farbe.

Eine Farbe, die für Offenheit, Vielfalt und Gerechtigkeit steht. 🏳️‍🌈

Unser Einsatz, unser Mut und unsere Entschlossenheit sind ein Versprechen: Wir kämpfen nicht nur für ein Mandat, wir kämpfen für eine gerechtere Zukunft in unserer Gemeinde. Dafür stehen wir früh auf, dafür bleiben wir abends lange zusammen, dafür gehen wir mit Herzblut auf die Straße. Wir sind überzeugt: Politik muss wieder nahbar sein – mitten unter den Menschen, nicht über ihren Köpfen hinweg.

An unseren Infoständen haben wir es wie bereits erwähnt gespürt: Die Menschen hier haben auf eine linke Stimme gewartet. Auf jemanden, der nicht schönredet, sondern Klartext spricht. Das gibt uns Mut. Das gibt uns Rückenwind. Und genau deshalb blicken wir voller Vorfreude auf den 14. September 2025.

Am 14.09.2025: Die Linke wählen. ✅️

Eure Stimme für soziale Gerechtigkeit.
Eure Stimme für Solidarität.
Eure Stimme für Neuenkirchen


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